Karlstadt-07/01
Kinderlabor war ein Renner.Getränke, Brotzeit und Neugier für die Welt der Elektronik. (PP)
"Super", "Weg", "Passt" oder "Bin schon fertig" hörte man immer wieder in der Kunstwerkstatt der Volkshochschule in
Karlstadt am Samstag. Und daran nicht ganz unschuldig war Georg Filbig aus Margetshöchheim, der nach acht Jahren
wieder einmal einen technisch orientierten Kurs für Kinder bei der Volkshochschule (VHS) anbot und damit genau in
eine Lücke stieß. "Die Kinder sind mit voller Begeisterung dabei" sagte er. Dass er mit seinem Angebot richtig
lag, zeigten die Kinder zwischen sieben und elf Jahren, die sowohl aus Karlstadt, aber auch aus Mühlbach, Adelsberg
und Retzbach kamen. "Was mich freut ist aber, dass auch zwei Mädchen dabei sind", erklärte er. Nicht zuschauen, sondern
selbst etwas zu machen war in der Kunstwerkstatt der VHS gefragt. Und dass dies für den Kursleiter scheinbar doch ein
bisschen stressiger wurde als geplant, dafür sorgten die Kinder schon. Denn immer wieder hörte man "Fertig", "Passt" oder
"Wie gehts weiter?". Auch wenn die Kinder das erste Mal einen Lötkolben in der Hand hielten, es funktionierte
hervorragend und gab keine Probleme. Einer hielt den Lötkolben und der andere war für den Draht oder Widerstand
zuständig. Nur aus Zeitgründen half am Ende Georg Filbig, damit die Kinder auch eine funktionierende Alarmanlage, den Schubladenwächter,
mitnehmen konnten und daheim zur Überwachung ihrer Schränke oder Schubladen einsetzen konnten. "Das Angebot wurde
sehr sehr gut angenommen", gestand die Leiterin der VHS, Alla Elisabeth Hennrichs, die sich selbst von der Begeisterung
der Kinder überzeugte. Da ein Kurs nur acht Plätze hat, werde für die "Alarmanlage" zwei weitere Durchgänge durchgeführt.
"Es sind nur noch zwei Plätze frei", erläuterte sie. Schwimmkurse und die Technikkurse sind voll ausgelastet, da die
Eltern für solche Kurse sehr aufgeschlossen sind. ... "Die Kinder sollen hier selbst arbeiten", erläuterte Georg Filbig. Und
das bewiesen auch die Teams am Samstag, die sich gegenseitig anfeuerten und öfter schneller fertig waren als geplant.
Unter diesem Motto bietet der 45-jährige Energieanlagenelektroniker Georg Filbig naturwissenschaftlich-technische
Experimente für Kinder und Jugendliche zwischen acht und zwölf Jahren im "Kinderlabor" der VHS an. Dass er im Umgang mit Kindern
keine Probleme hat und sich immer zu helfen weiß, dazu tragen auch sein zweiter Beruf als Erzieher und seine
Erfahrungen aus der Jugendarbeit bei den Funkamateuren bei. Beschäftigt ist Georg Filbig bei der evangelischen
Kinder-, Jugend- und Familienhilfe in Würzburg.
Neben dem Kurs "Alarmanlage" (K774) werden noch der Kurs "Tischlüfter mit Solarstrom" (K775) am 28. April und
"Geduldspiel" (K776) angeboten.
Erlabrunn
Mit Draht und Korken (KÖ)
Piratenschiffe, Schnellboote und Segelyachten entstanden im Rahmen des Ferienprogramms
im Erlabrunner Feuerwehrhaus. Georg Filbig war mit seinem Werkmobil zu Gast. 35 Kinder zwischen vier und
zwölf Jahren betätigten sich dort als Schiffsbauer, aber auch als Schmuckdesigner oder Kraftfahrzeugkonstrukteure.
Holz, Näbel, Draht und Korken wurden innerhalb kürzester Zeit zu kleinen Kunstwerken. Hochkonzentriert
hantierten die kleinen Handwerker mit Hammer und Säge. Wenn einmal Schwierigkeiten auftauchten, leisteten die
Größeren den Kleinsten Hilfestellung. Filbig selbst gibt nur kleine Impulse. Er legt Wert auf eigene Ideen:
"Es muss nicht alles perfekt sein. Hauptsache es ist selbstgemacht!", erklärte er seine Philosophie.
Himmelstadt
Das Haus im Haus wurde am vergangenen Wochenende im Himmelstadter katholischen Kindergarten eingeweiht. Bei diesem
neuen Bestandteil des Kindergartens handelt es sich um eine zweite Ebene, die bei einem Tag der offenen Türe der
Öffentlichkeit vorgestellt wurde.Und der Andrang war groß. Das Kindergartenteam und die Kinder hatten sich große
Mühe gemacht, um den Gästen ein paar gemütliche Stunden zu bereiten und zu zeigen, was sie können. Das Werkmobil unter
Regie von Georg Filbig aus Erlabrunn hatte sich nämlich angesagt. An drei Werkbänken konnten sich die Kinder so richtig
austoben. Aber nicht nur die, sondern auch ihre Väter ujnd Mütter werkelten eifrig mit. Das Erzieherteam hatte noch
viele verschiedene Aktionen vorbereitet, unter anderem Malecke, Kneten, Mandalas malen und das unter musikalischer
Begleitung. Auch Interessenten aus anderen Kindergärten, die sich speziell für die zweite Spielebene interessiert
hatten, kamen um diese zu besichtigen. Mit dieser neuen Einrichtung wurde Platz geschaffen, zudem bietet sie den
Kindern eine neue Perspektive von oben herab. Errichtet wurde die Holzkonstruktion vom Werkhof für Kirche und
Diakonie Scheinfeld, einer sozialen Beschäftigungsmaßnahme.
Karlstadt-02/99
vhs-Kinderkurs: Kleine Holzwerkstatt für Kinder ab 6 Jahren.
Handwerkliches Geschick bei Kindern wird immer seltener eingeübt und trainiert. Dabei fördert es
Feinmotorik, Ausdauer, Kreativität und Selbstständigkeit. Unterfachkundiger Anleitung können sich Kinder
in einem vhs-Kurs an der Werkbank versuchen und handwerkliches Geschick aneignen: sägen, hämmern,
nageln, leimen, schrauben..., tolle Werkgegenstände wie Bummerangs, Brettspiele, Fahrzeuge etc. herstellen
und Freude an dem Werkstoff Holz entdecken...
Buchbrunn (Kitzinger Zeitung 19.10.96/Ganter)
Keine Dünnbrettbohrer sind Dominik, Florian, Johannes und Margarethe, die die neue
Werkbank des Kindergartens Buchbrunn einweihen. Sie gehen gleich richtig īran. Idee und Umsetzung stammen von
Handwerker und Erzieher Georg Filbig, der in seinem früheren Kindergarten direkt im Gruppenraum eine Werkecke
einrichtete. Er merkte, daß sich Handwerkliches und Pädagogisches sehr sinnvoll miteinander verbinden läßt.
Das überwiegend weibliche Kindergartenpersonal und vor allem die Eltern seien allerdings ein bißchen skeptisch,
wenn ihre Kleinen mit richtigem Werkzeug hantieren. Deshalb hat Filbig sich zum Ziel gesetzt, in den
Kindergärten und Ausbildungseinrichtungen über diese Möglichkeit zu informieren, die motorische Entwicklung
der Kinder zu fördern und ihnen nebenbei schon handwerkliche Kenntnisse zu vermitteln. Er richtet die Werkbank
ein und liefert den Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen, hier Kindergartenleiterin Karin Haßfurther, Ideeen.
Gestern mittag waren die dann selbst dran: Damit sie im Umgang mit dem Werkzeug sicherer werden, bauten sie
zusammen eine kleine Kindergitarre.
Ochsenfurt
Im Kindergarten wird gehämmert und gesägt (SMM)
"Schau mal, ich habīs geschafft," ruft ein kleiner Bub seiner Mutter aufgeregt zu und
zeigt ihr voller Stolz ein Stück Holz, das er mit Eifer zurecht gefeilt hat. Im Kindergarten der Westsiedlung
geht man im Bereich der spielerischen Erziehung neue Wege. Es wurde eine Werkbank angeschafft, die im Vorraum
des Kindergartens steht. Hier können die Buben und Mädchen schon im vorschulalter lernen, richtig mit Hammer,
Säge und Feile umzugehen. Die Idee dazu stammt von Georg Filbig, der selbst einige Jahre in einem Kindergarten
beschäftigt war. Er will schon früh die Kreativität der Kinder wecken und ihnen die Möglichkeit geben, sich über
die Handhabung von Werkzeug auszuleben. "Es soll ruhig laut zugehen, und wenn sich eines der Inder mal mit dem
Hammer auf den Finger haut, ist es nicht tragisch," argumentierte Filbig vor Ort. Bevor er die Buben und Mädchen
während eines sogenannten Projekttages mit den Werkzeug vertraut machte, hatte er sein Vorhaben der
Kindergartenleitung vorgestellt. Die Leiterin, Maria Biemer, war begeistert von der Idee. Anhand ihrer Angaben
wurde dann die Werkbank mit dem Zubehör besorgt. Die Bank soll im Sommer im Freien einen Platz finden, wo die
Kleinen dann nach Herzenslust werkeln können. Außerdem soll auch ein Informationsabend für die Eltern
durchgeführt werden.
Mainstockheim
Entwicklung zum Praktiker fördern. Richtiges Werkzeug für den Kindergarten. (RW)
Seit gestern steht im Kindergarten Mainstockheim eine richtige Werkbank - der Anfang
auf dem Weg zum Praktiker. Woran wird man zukünftig Kinder und Erzieherinnen des Kindergartens Mainstockheim
erkennen? Vielleicht am Pflaster um den Daumen, denn seit gestern steht dort eine richtige Werkbank, mit
Schraubstock und mit richtigem Werkzeug. Gekauft wurde sie mit Geldern aus dem Erlös des Sommerfestes und
geliefert von Georg Filbig. Der war selbst zweieinhalb Jahre Leiter eines Kindergartens und schon damals
erkannte er, daß der Umgang mit Werkzeug und Materialien für die Entwicklung der Kinder von Vorteil ist.
Inzwischen hat sich Filbig selbständig gemacht und richtet Werkbänke in Kindergärten ein. Das sonst übliche
"Spielzeug-Werkzeug" lehnt er als wenig sinnvoll ab. Im Rahmen eines Projekttages lernten gestern die Kinder
und deren Erzieherinnen den richtigen Umgang mit Hammer und Nägeln, mit Sägen und Feilen, damit die Arbeit
mit dem Werkzeug möglichst unfallfrei klappt. Genau wie Filbig versprechen sich die Erzieherinnen Ute Sycha,
Susanne Karres, Heike Stadtler, Ina Fischer, Friederike Schnabel und Dian Martin, daß sich durch die Arbeit
mit dem Handwerkszeug auch vermehrt die Väter in den Kindergarten locken lassen und diese sich auf diesem
Gebiet erzieherisch mit engagieren.
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Rauhenebrach/München
Unterfrankens beste Kita-Tüftler. Bayernweiter Wettbewerb (dpa)
Bayerns geschickteste Tüftler im Kindergartenalter kommen aus Rauhenebrach
(Lkr. Haßberge). Die Nachwuchsforscher siegten beim Kindergartenwettbewerb "Es funktioniert?! Kinder in der
Welt der Technik", teilte das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft am Freitag in München mit.
Bereits im vergangenen Jahr hatten Kinder aus Unterfranken gewonnen - damals wurde der Kindergarten
St. Peter und Paul aus Hammelburg ausgezeichnet. Der mit 700 Euro dotierte Preis wurde zum vierten
Mal vergeben.
Die Kinder der Caritas-Kita St. Sebastian aus Rauhenebrach hatten sich dem Thema Reibungswiderstand
beschäftigt. Dazu gehörte unter anderem der Besuch einer Physikstunde in der Schule. Im Winter testeten
die Kinder die Reibung von Schlitten, Plastiktüten und Kisten auf Schnee. Insgesamt hatten sich gut
50 Gruppen mit Kindern zwischen drei und sechs Jahren an dem Wettbewerb um technisch-naturwissenschaftliche
Zusammenhänge im Alltag beteiligt.
Berlin
Wirtschaft fordert Bildung schon im Kindergarten. Mehr Wertschätzung für Erzieher (Friedhelm Fiedler)
Die deutsche Wirtschaft fordert ein verpflichtendes drittes Kindergartenjahr für
alle mit verbindlichen Lern- und Erziehungsstandards sowie eine deutlich bessere Ausbildung und eine
Aufwertung des Kindergartenpersonals. Mit der frühkindlichen Bidlung im Kindergarten, die von "strategischem
Interesse für Deutschland" sei, werde ein ganz entscheidendes Fundament für die weiteren Bildungschancen
der Kinder gelegt, erklärte die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) am Donnerstag
in Berlin. Das dritte Kindergartenjahr müsse komplett beitragsfrei gestellt werden, damit auch "bildungsferne
Schichten" positiv angesprochen würden.
In einem über 60-seitigen Positionspapier fordern die Arbeitgeber Politik, Eltern, Erzieher und Pädagogen auf
zu helfen, die Kindergärten zügig "zur ersten Stufe des Bildungssystems" umzubauen. Die bildungspolitischen
Anstrengungen müssten verstärkt auf die vorschulische Erziehung und Ausbildung und auf dei Grundschulen
gerichtet werden. Heute habe fast jedes dritte Kind vor der Einschulung Sprachentwicklungsstörungen.
Deshalb müsse die "spielerische Förderung" des Sprachverständnisses und der Sprachentwicklung
im Kindergarten eine herausragende Bedeutung bekommen. Wichtig sei auch eine "Gewandtheit im Umgang
mit Zahlen, Größen und Relationen, das erste Erleben und Verstehen von Naturphänomenen und die Entwicklung von Grob- und
Feinmotorik". Die Unternehmer betonten zudem, dass die soziale Erziehung und die Beschäftigung mit Musik
und Kunst sehr wichtig sei.
Frühes Erkennen von Schwächen und Talenten setze eine "neue Qualität" der Mitarbeiter in Kindergärten voraus.
Neben der sozialpädagogischen Ausbildung müsse eine wissenschaftliche pädagogische und psychologische
Ausbildung treten. Laut BDA betreut heute ein Kindergarten-Mitarbeiter in Deutschland im Schnitt 24
Kinder. Die EU habe als Standard jedoch einen Betreuungsschlüssel festgelegt, der vorsehe, dass ein
Mitarbeiter maximal fünf Kinder im Alter bis zu 36 Monaten und maximal acht Kinder bis zum Alter
von 60 Monaten betreuen sollte.
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